Archivbericht: die Saison 2004/05

Wachstum und kein Ende!

(fs) Die ersten nennenswerten Events der neuen Saison (oder waren es noch die letzten Aktionen der vorigen Spielzeit?) waren bei den Critters gesellschaftlicher Natur. Anfang April traf man sich in der Pizzeria "La Grotta", in der der ESG-Spieler Parisi am Ofen steht, zum gemeinsamen Essen. Nur eine Woche später gab's dann gemeinsam viel Spass beim Go-Kart- und Kegelabend. Insgesamt verdeutlichte die rege Teilnahme an diesen Abenden, dass die Atmosphäre, die seit einiger Zeit bei den Critters herrscht, eine wirklich mehr als angenehme ist.

Wiederum nur ein Wochenende später stand für die Jugend-Co-Trainer Ilgner und Witzig sowie für den Coach der 1.Mannschaft Schmiedle ein besonderes Highlight auf dem Programm: gemeinsam besuchten sie das Sichtungscamp der Jungadler Mannheim und assisitierten dort unter der Leitung des ESG-Laufschul-Paten Helmut De Raaf den Verantwortlichen bei der Durchführung des Camps mit zahlreichenden angehenden Profis, die ebenfalls eigens für dieses Wochenende aus der ganzen Republik nach Mannheim gereist waren. Für die Critters-Coaches war es ein beeindruckendes Erlebnis - sie nahmen viele positive Eindrücke, Anregungen und eine Menge frischen Schwung und Motivation mit nach Hause.

Dort angekommen, konnten sie Ihre Energie zunächst in die neue DIHL-Saison stecken, in der sie zusammen mit dem Team DIHL diesmal gegen die Mannschaften der Stuttgart Wizards (Oberliga), der Wölfe Freiburg (DEL-Absteiger) sowie der Wild Wings aus Schwenningen (2.Bundesliga) um Punkte kämpften. Dass letztere jeweils beim Gegner blieben, war angesichts der Übermacht der Kontraheneten weder verwunderlich noch anders erwartet worden. Doch die Critters hatten in ihrer zweiten Saison die Vorjahresergebnisse als Referenz-Daten. Und ein Vergleich mit diesen offenbart sofort, wie sehr sich die ESG gesteigert hatte. "Nur" noch 86 anstelle von 145 Gegentoren - da war im Defensivverhalten einiges verbessert worden. Der Höhepunkt war das die Vorrunde abschliessende Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings, das mit 1-6 endete. Von einem solchen Resultat hätte man im Jahr davor nur träumen können.

Das Sommercup-Turnier in Dornbirn musste der Veranstalter nach langem Hin und Her absagen, doch die Critters nahmen stattdessen eine Einladung aus Schwenningen an und führten im August dort ein Kurz-Trainingslager mit einem Spiel gegen die Junioren des SERC durch. Das Spiel wies aufgrund des Klassenunterschieds Parallelen zu den DIHL-Partien auf und ging trotz guter Leistung der ESG mit 1-17 verloren. Doch die 1.Mannschaft war spätestens nach den ersten Trainingseinheiten auf dem Eis in Herrischried und Weil gerüstet. Im Vorbereitungsspiel wurden die UHUs aus Herrischried zweistellig mit 11-2 bezwungen, und gegen die 3LEL-Kokurrenz der EHF Freiburg und ADHM Mulhouse agierte man nahezu auf Augenhöhe. Statt der 2003/04 bezogenen Klatschen mit 14 bzw. 15 Gegentoren blieben die Critters jeweils bis kurz vor dem Ende dran und unterlagen 2-6 bzw. 2-4. Den ersten Sieg gab's dann bereits im ersten Heimspiel zu bejubeln, denn die Eagles wurden nach dem 3-2 ohne Punkte nach Hause geschickt. Überhaupt demonstrierten die Critters ihre Heimstärke. ADHM Mulhouse war das einzige Team, das in Basel ungefährdet den Sieg (7-2) davontragen konnte. Die EHF Freiburg hatten es zum Saisonabschluss in erster Linie einem abgefälschten Schuss zu verdanken, dass sie nach dem 0-1 beide Punkte ergatterten. Und die Baden Hawks, bis dahin verlustpunktfreier Tabellenführer, mussten sich bei der ESG mit 1-2 genauso geschlagen geben wie Schlusslicht Freiburg Rockets, das souverän mit 6-1 besiegt werden konnte. Auswärts waren die Critters bei den Rockets mit Fortuna im Bunde, als der 3-2-Siegtreffer erst in der Schlussminute gelang. Das Nachsehen hatten sie beim 2-3 gegen die Eagles - einen Punkt hätte sich das Team aus Weil nach Egalisierung eines 0-2-Rückstands durchaus verdient gehabt. Die Baden Hawks hingegen waren in ihrem Heimspiel gegen die ESG die bessere Mannschaft, so dass man sich über die 1-3-Niederlage nicht beklagen durfte. Insgesamt reichten 4 Siege bei 6 Niederlagen nur für Platz 5. Diese Platzierung ist angesichts der gezeigten Leistungen etwas enttäuschend, doch weil die ESG im Jahr zuvor abgeschlagenes Schlusslicht der 3LEL gewesen war, konnte man am Ende der Vorrunde mit dem Erreichten insgesamt durchaus hochzufrieden sein. Man hatte acht Punkte geholt und sich bis kurz vor Schluss Chancen auf den Finaleinzug gewahrt, zudem den späteren Meister besiegt, nur zwei Spiele mit mehr als 2 Toren Unterschied verloren und in keinem Spiel mehr als 7 Treffer kassiert. Die eigene Treffsicherheit hingegen war noch etwas verbesserungswürdig - ein Ziel, das es in den folgenden Spielzeiten zu erreichen gilt.

Auch bei der 2.Mannschaft der Critters war einiges geboten. Schon vor der Saison war sie von "ESG Ib" in "ESG 1b" umbenannt worden - ein kleiner, aber feiner Unterschied. Auf dem Eis mussten wie bis jetzt in jeder Saison, zahlreiche Neulinge integriert werden. Überdies schwang ein neuer Trainer das Zepter. Karl Vlasak arbeitete von Beginn an sehr gut mit seinem Team zusammen und war ein wichtiger Faktor dafür, dass auch die ESG 1b im Frühjahr 2005 auf eine gelungene Saison zurückblicken konnte. Acht Spiele hatte das Team ausgetragen, und dabei nach der Niederlagen-Serie vom Vorjahr endlich auch wieder gewinnen können. Dies gelang sogar gleich zweimal, sowohl gegen die Coconuts (9-3) als auch die gegen die neuformierte Gruppe "Eltern Freiburg" (7-6) behielten die Critters die Oberhand. Die Neuzugänge sowie die positive Entwicklung zahlreicher Spieler der 1b sorgten dafür, dass die Spielstärke des Teams beträchtlich gesteigert werden konnte.

Der Zuwachs an Spielern war wie schon in den beiden Jahren zuvor bemerkenswert. In diesem Jahr hing das u.a. damit zusammen, dass der HC Piranhas, langjähriger Ligenkonkurrent der ESG, zu Weihnachten seinen Trainingsbetrieb komplett einstellte und entschied, sich aufzulösen. Nach Wildpreth und Muser, die bereits ihre zweite Critters-Saison absolvierten, zog es auch Wittum (1.Mannschaft) und Selz (ESG 1b) zur ESG. Darüber hinaus freute sich die erste Mannschaft über die Zugänge Kellner, Bremenkamp, Senn, Zimmerli, Schneeberger und Balogh. Im Kader der ESG 1b waren neben Selz auch die Namen Löffler, Staudinger, Melzer, Stalewski, Strittmatter, Matthieu und Fischer neu zu finden. Insgesamt umfassten die Kader der beiden Teams zeitweise in der Summe 49 Spieler - ein weiterer ESG-Rekord. Der Tatsache, dass sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich die Kader immer umfangreicher werden, trugen die Verantwortlichen dadurch Rechnung, dass ab 2005 ein drittes Training wöchentlich angeboten wird, zunächst im Wechsel zwischen 1.Mannschaft, ESG 1b und dem Nachwuchsteam.

Die Entwicklung des Nachwuchsteams darf ohne Weiteres als noch erfreulicher als die der 1.Mannschaft und der ESG 1b bezeichnet werden. Woche für Woche tummelten sich bei den Trainingseinheiten meist mehr als 20 Jugendspieler und -trainer auf dem Eis. Der Trainerstab unter der Führung von Volker Damal gestaltet ein Training, das den Kindern und Jugendlichen Spass macht und bei dem sie mit viel Eifer mitziehen. An den Fortschritten des Teams und der einzelnen Spieler, die der regelmäßige Beobachter von aussen sehr gut erkennen konnte, finden wiederum selbstverständlich die Verantwortlichen sowie die Eltern der Spieler großen Gefallen. Am Ende der Saison bestand das Team aus 29 Spielern - auch das ist eine bisher nie erreichte Höchstmarke. Ein Ende ist nicht in Sicht, die Anfragen neuer Spieler halten ungebrochen an. So ist das Ziel der ESG, die Truppe mittelfristig nach Altersklassen unterteilen zu können, um ein noch besser auf die einzelnen Spieler zugeschnittenes Training anbieten zu können, schon fast in greifbare Nähe gerückt. Auch das Fernziel, einzelne Altersklassen für den offiziellen EBW-Spielbetrieb anzumelden, erscheint nicht mehr ganz so utopisch wie vor Jahren. Untrennbar verbunden mit diesen Fortschritten ist der Name Anita Witzig. Sie übernahm vor der Saison den Posten der Nachwuchs-Abteilungsleiterin und machte ihren Job über die ganze Saison hinweg ausserordentlich gut. Schon lange in der Schublade liegende Vorhaben der Vorstandschaft (z.B. weiterer Torhüter) konnten endlich erfolgreich umgesetzt werden, und auch mit eigenen Ideen brachte sie viel frischen Wind in die Nachwuchsabteilung. Drei Spiele bestritten die jungen Critters. Gegen den Nachwuchs des Landesligisten EHC Herrischried gab es jeweils einen Sieg und eine Niederlage, und zum Abschluss sorgte Anita Witzig dafür, dass der Nachwuchs der Wölfe Freiburg nach Weil kam, um gegen die jüngeren des ESG-Teams anzutreten. Zwar kamen die Einheimischen vom Ergebnis her bei diesem ungleichen Kräftemessen ziemlich unter die Räder, doch das Spiel gegen die Freiburger, bei denen nicht wenige der Critters regelmäßig die Zweitliga-Heimspiele der 1.Mannschaft besuchen, war ein ganz besonderes Event für die Nachwuchs-Critters. Das Team befindet sich insgesamt auf einem sehr guten Weg, und die Motivation der Verantwortlichen, nicht locker zu lassen, sondern diesen Weg konsequent weiter zu verfolgen, ist ungebrochen. So schaut der ESG-Nachwuchs optimistisch bis euphorisch der neuen Saison 2005/06 entgegen.

Die Helmut-De-Raaf-Laufschule des Vereins bot ihr Angebot im üblichen Umfang an. Erfreulich war die rege Teilnahme sowie die Tatsache, dass deutlich mehr Betreuer zur Verfügung standen als in den Vorjahren. Dadurch steigt die Qualität der Laufschule, wovon wiederum die Nachwuchsmannschaft profitieren kann. Die Verzahung mit dem Jugendteam funktionierte naturgemäß sehr gut, da Nachwuchs-Abteilungsleiterin Witzig nun auch die Leitung der Laufschule übernommen hat.

Wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Und so war auch bei der ESG nicht alles immer nur eitel Sonnenschein. Die Problemzone war in diesem Fall augerechnet die Vorstandschaft, die einfach zu dünn besetzt war. Bereits vor Beginn der Eishockey-Saison mussten die Critters den Rücktritt ihres 2.Vorsitzenden Ralph Nagel verkraften. Nagel hatte, nachdem er als aktiver Spieler aus gesundheitlichen Gründen hatte aufhören müssen, aufgrund räumlicher Distanz zwischen Weil und seinem Wohnort auch die Nähe zum Team verloren und war nicht mehr in der Lage gewesen, seine Aufgaben angemessen zu erledigen. Nachdem er daraufhin konsequenter Weise sein Amt zur Verfügung stellte, gelang es der Vereinsführung zunächst nicht, für adäquaten Ersatz zu sorgen, der Posten blieb die ganze Saison über verwaist. Probleme gab es auch mit der Position des Kassenführers. Thorsten Helmich, der mehrere Jahre lang ein Muster an Zuverlässigkeit gewesen war, signalisierte, dass er im Frühjahr 2004 nicht wieder kandidieren würde, weil er Vaterfreuden entgegensah und deshalb entschieden hatte, die ehrenamtliche Vereinsarbeit zurückschrauben. Mit Florian Madersbacher war rasch ein Nachfolger gefunden und gewählt, doch weder Madersbacher noch der Verein wurden mit dieser Lösung glücklich. Nach zahlreichen Problemen folgte im Februar 2005 der Rücktritt des somit nur acht Monate im Amt gewesenen Kassierers. Seit Ende Februar leiten nun Karsten Strittmatter (Hauptkasse) und Petra Kohler (Jgd.) die finanziellen Geschicke der ESG, und im Frühjahr 2005 sieht es so aus, als hätten die Critters an dieser Front die Engpässe überwunden. Die Suche nach dem zweiten Vorsitzenden jedoch geht vorerst weiter.

Am Rande der Bande wurde ebenfalls viel gearbeitet, und die Erfolge können sich sehen lassen. Dass sich kontinuierliche Pressearbeit lohnt, erkennen die Critters jetzt daran, dass die Pressepräsenz und der Bekanntheitsgrad des Vereins auch in dieser Saison wieder spürbar angestiegen ist. Die Sponsoren und Werbepartner blieben der ESG größtenteils treu, und mit Lupberger Industrieconsulting kam ein neuer Co-Sponsor (Helm) hinzu. Eine besondere Auszeichnung in Form eines Sonderpreises erhielt die ESG für ihre Nachwuchsarbeit beim von der Sparkasse Markgräflerland ausgeschriebenen Wettbewerb für Nachwuchsförderung. Die Arbeit bzgl. des nach wie vor sehr beliebten Vereinsmagazins onICE musste zwar mangels zur Verfügung stehender personeller Ressourcen etwas zurügefahren werden, weshalb fortan nur noch eine Ausgabe jährlich erscheint. Die Ausgabe vom Oktober 2004 war wie gewohnt heissbegehrt. Insbesondere die Passivmitglieder informieren sich gerne durch das Vereinsorgan über die Neuigkeiten bei "ihrem" Eishockeyverein. Und die Zahl der Passivmitglieder ist auch in diesem Jahr wieder angestiegen, so dass der Verein im März 2005 erstmals die Marke von 120 Mitgliedern überschreitet. Nachdem die Mitgliederzahl erst ein Jahr zuvor überhaupt dreistellig geworden war, bedeutet dies, dass der Verein, den die Verantwortlichen gerne als die "Eishockeyfamilie ESG" bezeichnen, in der abgelaufenen Saison wieder um ganze 20% gewachsen ist. Und das ist wahrlich ein Grund für die ESG, stolz auf das in der Saison 2004/05 Geleistete und Erreichte zu sein.



letzte Änderung: 25.3.05