Archivbericht: die Saison 94/95

 
 
 
Etablierung auf Hobbyebene
 
 

Gespannt war man im Lager der Critters zu Beginn der Saison 94/95 vor allem darauf, was die Trainingsmethoden des neuen Coaches Sassi bringen würden und wie die Möglichkeit, ein zweites Mal pro Woche zu trainieren, von den Spielern in Anspruch genommen würde. Schnell wurde klar, daß fortan einiges anders laufen würde als bisher. Es war nämlich deutlich zu erkennen, daß Sassi ein qualitativ sehr hochwertiges Training organisierte, dafür aber von seinen Schützlingen unbedingten Einsatz und sehr viel Ehrgeiz, sich selbst zu verbessern, verlangte. So waren die ersten Wochen für alle Beteiligten nicht immer einfach, doch der neue Trainer setzte sich mehr und mehr durch und nachdem sich mit der Zeit immer mehr herauskristallisierte, daß sich die harte Arbeit lohnte und daß sie in Verbesserungen sowohl der einzelnen Spieler als auch des Teamspiels resultierte, waren schließlich alle alle davon überzeugt, daß der eingeschlagene Weg der richtige sei.

Es konnten auch wiederunm einige neue Spieler gewonnen werden, u.a. den ligaerfahrenen Roland Greder, der auch gleich als Kapitän die Mannschaft führen durfte. Eine weitere nennenswerte Änderung gab es bei den Torhütern: während der bisherige Verteidiger Heilmann Gefallen an der Position zwischen den Pfosten gefunden hatte, wollte sich der bisherige Tormann Andris lieber wieder als Feldspieler versuchen und so wurden die Positionen getauscht. Verteidiger Aschmann wurde zum Co-Trainer ernannt - ein Amt, das er allerdings nicht sehr lange ausfüllte. Bereits beim ersten Saisonspiel zog er sich eine langwierige Verletzung zu und fiel daraufhin für den kompletten Rest der Saison aus.

Das erste Saisonspiel bestritt die ESG dann gegen ein frisch gegründetes Team aus Weigheim und dieses konnte mit 10-6 besiegt werden. Im zweiten Spiel bekam man es mit den Hobbyliga-erfahrenen Fighting Boys aus Schwenningen mit einem weitaus stärkeren Gegner zu tun. Obwohl es um die Austragung dieses Spiels zwischen Trainer und Teilen des Vorstands bereits im Vorfeld große Differenzen gab, wuchs die Rumpftruppe der ESG über sich hinaus und erkämpfte sich ein Unentschieden. Auch das Rückspiel gegen die Weigheim Stars konnte, wenn auch nur knapp, gewonnen werden. Kurz vor dem Jahreswechsel gab es dann den bis dahin größten Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte, als man beim Turnier um den Moskitos-Pokal in Schwenningen antrat. Die Mannschaft der Critters war mit dem Ziel, unter den 5 teilnehmenden Mannschaften nicht den letzten Platz einzunehmen, nach Schwenningen gefahren. Nach verhaltenem Beginn konnte sich das Team jedoch gewaltig steigern und war am Ende sogar dazu in der Lage, das Finale zu erreichen, dort dann gegen die favorisierten alten Rivalen der Freiburg Eagles zu bestehen und das Turnier somit zu gewinnen. Die Freude bei Spielern und Betreuern war anschließend auch entsprechend groß.

In der zweiten Saisonhälfte hatte man sich um einiges schwerere Brocken als Gegner ausgesucht, und so gab es dann nach einem Unentschieden gegen die Freiburg Eagles auch die ersten Niederlagen. Dem Landesligisten aus Herrischried unterlag man mit 7:12, und beim 2:14 gegen die EHF Freiburg sah man deutlich, daß auch bei den Critters die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Davor war man beim Eagles Cup souverän ins Halbfinale eingezogen, das man dann ebenso unglücklich verlor wie das Spiel um Platz 3. Ein weiterer positiver Saisonhöhepunkt war aber noch ein weiteres Spiel bei den Fighting Boys in Schwenningen gewesen, wo man den Gegner mit 10:1 förmlich vom Eis gefegt hatte.

Die Saison war also insgesamt sportlich sehr erfolgreich verlaufen, dennoch waren auch bereits einige Probleme erkennbar. Zum einen stellte Trainer Sassi zwar auch als Spieler eine enorme Verstärkung dar, jedoch handelte sich das Team der Critters durch seine Unbeherrschtheit wiederholt enorme Nachteile ein. So einigte man sich nach Saisonende darauf, daß der Trainer in Zukunft die Spiele komplett von der Bande aus verfolgen solle. Außerdem war die Trainingsbeteiligung erstmals rückläufig und auch ein schleichender Mitgliederschwund zeichnete sich langsam ab. Vor allem die schwächeren Spieler hatten in dieser Saison schon sehr zurückstecken müssen und vielleicht deshalb teilweise die nötige Motivation verloren. Neue, leistungsstärkere Spieler waren zwar stattdessen aufgetaucht und hatten sich der ESG angeschlossen, jedoch hielten diese dann zum Teil Zusagen nicht ein und verließen den Verein nach sehr kurzer Zeit wieder. Doch all diese Probleme wurden von der sehenswerten sportlichen Bilanz überstrahlt und so war man sehr optimistisch, daß das Team in der Saison 95/96 an die in dieser Spielzeit erreichten Erfolge würde anknüpfen können.




letzte Änderung: 8.7.02