Archivbericht: die Saison 98/99
Im Sommer '98 fand die Saisonvorbereitung wie inzwischen
üblich in Form von gemeinsamem Spielen von Inline
Hockey statt. Der RW Lörrach witterte wohl aufgrund des fortschreitenden
Inline-Booms die Möglichkeit, Geld zu verdienen und verweigerte der
ESG Weil am Rhein die weitere Benutzung der Rollsportanlage in Lörrach
in der Form, in der dies in den Jahren zuvor problemlos möglich gewesen war.
Die Critters gingen daraufhin dazu über, die Eishalle in Weil am Rhein
auch im Sommer zu mieten, um dort auch nach dem Abtauen der Eisfläche
weiterhin der kleinen Scheibe nachzujagen - nur eben jetzt auf Rollen
anstatt wie zuvor auf Kufen.
Die angekündigte Aufteilung der Mannschaft in zwei Teams wurde im
Sommer realisiert. Es war klar, daß die Anzahl der Spieler für zwei
Teams anfangs etwas dürftig sein würde, doch man beschloß, im Bedarfsfall
Spieler
des jeweils anderen Teams zur Aushilfe zu nominieren, um die
Mannschaft auf die erforderliche Mindestanzahl aufzufüllen.
Das Training sollten beide Teams unter dem weiterhin amtierenden
Trainer Schmiedle gemeinsam absolvieren, wobei die Devise ausgegeben
wurde, eine der beiden wöchentlichen Trainingseinheiten eher auf
Team I und die andere eher auf Team II auszurichten. Coach und Verantwortlicher
für den Spielbetrieb sollte bei Team I der Trainer sein, bei Team II
übernahm Bernd Wenk diese Aufgabe.
Bei der Generalversammlung im August standen wie in jedem Jahr
Vorstandswahlen an, doch erstmals seit Vereinsgründung gab es
geringfügige Änderungen. Die Vorstandsequipe blieb zwar dieselbe,
jedoch wurden die Ämter rotiert: der bisherige erste Vorsitzende
Bernd Wenk übernahm das Kassiereramt von Barbara Schulemann, die fortan
das Amt der zweiten Vorsitzenden bekleidete. An die Vereinsspitze wurde
ihr Vorgänger Frank Schmiedle gewählt. Auch die Jugendwart-Ämter
wurden neu besetzt: Esther und Michael Reichenbach lösten
Monika und Harald Gottstein ab.
Bereits Mitte September stand für Team II das erste Spiel auf
dem Programm. Gegen die HotDogs konnte man sich sehr deutlich
mit 11:0 durchsetzen. Bei der Heimpremiere der neuformierten
Truppe in Herrischried hingegen unterlag die Mannschaft den Singen Baers
mit 2:5. Beim zweiten Heimspiel, das Anfang Februar stattfand,
gab es dann aber doch Grund zum Jubeln: die HCD Coconuts konnten
mit 6:2 besiegt werden. Eine Woche später beim Bruderduell gegen
Team I wurde der Klassenunterschied zwischen den beiden
Teams deutlich: beim 0:17 aus Sicht von Team II konnte man
die gegnerischen Akteure kaum ernsthaft in Verlegenheit bringen.
Zum Saisonabschluß waren die Kontrahenten dann noch einmal die
HotDogs. Obwohl sich diese Mannschaft im Laufe der Saison mit
einigen Neuzugängen von Baden-Württembergligist EHC Herrischried
verstärkt hatte, gab es mit 9:1 wieder einen klaren Sieg für
die Mannschaft der ESG Weil am Rhein.
Team I bestritt sein erstes Spiel ebenfalls auswärts, wobei
man in Schwenningen auf alte Bekannte, nämlich die Fighting
Boys, traf. Nach vielen vergebenen Chancen und einem ausgegelichenen
Spiel ließ sich die Mannschaft am Ende unerklärlicherweise hängen und
kassierte eine letztlich etwas zu hoch ausgefallene 1:6-Niederlage.
Einen Monat später beim Heimspiel gegen den HC Piranhas hingegen
zeigte man sich in blendender Verfassung und schlug die Erzrivalen
mit 13:5. Positiv fiel auf, daß das Verhältnis
zwischen beiden Mannschaften wieder weitaus besser geworden war und
die Partie von beiden Seiten jederzeit sehr fair geführt worden war.
Das Rückspiel gegen die Fighting Boys, das Team I mit dem letzten
Aufgebot bestritt, ging dagegen förmlich in die Hose: beim 4:9 war
man in beinahe jeder Hinsicht deutlich unterlegen und somit insgesamt
gesehen in jeder Phase des Spiels chancenlos gewesen.
Zu Weihnachten wartete in Schwenningen mit dem EHC Möhringen ein Gegner
auf die ESG Weil am Rhein, gegen den man noch nie angetreten war.
In einem Spiel mit eklatanten Defensivschwächen auf beiden Seiten
siegten die Critters mit 11:6. Danach folgte das Spiel gegen
Team II, das wie bereits vermeldet 17:0 ausging. Nachdem die Freiburg
Eagles die geplante Partie gegen die ESG Weil am Rhein kurzfristig absagen
mußten, gab es nur noch das Rückspiel gegen den EHC Möhringen, den
man ohne zu glänzen mit 6:3 bezwingen konnte.
Die Jugendabteilung wuchs im Verlauf dieser Saison weiterhin und das
Team konnte sich kontinuierlich verbessern. Die Trainingserfolge
waren unverkennbar, in Spielen gegen den EHC Herrischried, die man
in der Saison zuvor noch regelmäßig zweistellig verloren hatte,
erarbeitete sich das Team von Markus Fendrich immer bessere
Ergebnisse und schrammte am Ende der Saison bei einer unglücklichen
Niederlage in der Verlängerung nur knapp an einer Überraschung vorbei.
Trotzdem hatte die Abteilung auch mit einigen Problemen zu kämpfen.
Die riesige Anfangseuphorie, durch die sich das Jugenteam in den letzen beiden Jahren
beinahe von selbst getragen hatte, war zu einem großen Teil verflogen und
die ersten Kinder hingen die Schlittschuhe bereits wieder an den Nagel.
Das bedeutete für die Verantwortlichen, daß noch intensiver nach
Neuzugängen gesucht werden mußte, um die Spielerzahl zumindest
konstant zu halten. Dieses Vorhaben gelang auch, die Trainingsbeteiligung
jedoch war nicht mehr so hoch wie in den Spielzeiten zuvor. Das lag unter
anderem auch daran, daß aufgrund von Terminkollisionen der Trainingszeiten
mit dem Nachmittagsunterricht einiger Nachwuchsspieler am Samstag vormittag
14-tägig eine zweite Trainingszeit angeboten werden mußte. Bei der Suche
nach neuen Gegnern wurde man beim TV Kornwestheim fündig. Die dortige
Nachwuchsmannschaft erwies sich im Spiel zwar als eine Nummer zu groß für
die Jugendmannschaft der Critters, doch allein die Tatsache, daß die
enorm schwierige Organisation eines Spiels der Jugendmannschaft gegen einen
200km entfernt angesiedelten Gegener gelungen war, konnte in diesem
Fall als Erfolg gewertet werden. Insgesamt stimmte die Entwicklung der
Jugendabteilung weiterhin positiv. Sie war mittlerweile zu einem festen
Bestandteil der ESG Weil am Rhein geworden.
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letzte Änderung: 8.7.02 |
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