Am Ende konnte man es in den Gesichtern der ESG-Akteure deutlich sehen: was man in den beiden letzten Dritteln geboten hatte, das konnten sie selbst kaum glauben. Darüber, daß es gegen die personell gegenüber dem Hinspiel mit 4 Ex-Spielern der Vikings, Piranhas und der Critters selbst (Albrecht) aufgerüsteten Baden Hawks dennoch zu einem Sieg reichte, konnte sich niemand so richtig freuen.

Schon vor Spielbeginn war klar, daß die ESG wieder einmal mit einer dünnen Spielerdecke agieren würde. Hinter zwei Sturmformationen waren lediglich drei Verteidiger im Einsatz. Trotzdem schien anfangs alles wie geplant zu laufen, denn die ESG setzte den Gegner unter Druck und kam im Eröffnungsdurchgang folgerichtig in regelmäßigen Abständen zum Torerfolg. So stand es nach dem ersten Seitenwechsel durch Tore von Schmiedle, Würger, Pach und Rodenfels 4:0. Zumindest bei den ersten beiden Treffern war auch ein wenig Glück dabei, doch konnte man zu diesem Zeitpunkt noch vom "Glück des Tüchtigen" sprechen.

Danach allerdings waren die Spieler von Coach Schulemann von allen guten Geistern verlassen. Undiszipliniert in der Verteidigung und pomadig im Angriff machte man sich das Leben selbst schwer und baute den Gegner auf. Die Baden Hawks steigerten sich im zweiten Spielabschnitt, die ESG hingegen war nun an Ideen- und Konzeptlosigkeit kaum zu überbieten. So paßte es auch ins Bild, daß die Gäste nach dem durchaus vermeidbaren Treffer zum 4:1 ein weiteres Gegentor hinnehmen mußten, als aufgrund eines Wechselfehlers versehentlich nur 4 Feldspieler auf dem Eis waren.

Den Schlußabschnitt konnten die Critters dann wieder etwas sicherer gestalten, von der Souveränität, die man zu Spielbeginn demonstriert hatte, war allerdings nichts mehr zu sehen und im konstruktiven Spiel nach vorne klappte auch kaum mehr etwas. Wenigstens konnte das Ergebnis gehalten werden, so daß die ESG Weil am Rhein mit einem blauen Auge davonkam. Sicherlich sollte man das Spiel und seine Begleiterscheinungen nicht überbewerten - in der neuen Saison wird die Critters-Truppe wieder ganz anders auftreten. Alles in allem bleibt jedoch ein unangenehmer Nachgeschmack, denn eine sportlich zufriedenstellende und mannschaftlich sehr positive Saison hat in diesem Spiel einen unnötig unrühmlichen Schlußpunkt gefunden.

von Frank Schmiedle

Tore:
  0:1 (3.)   Schmiedle (Damal)
  0:1 (5.)   Würger (Rodenfels)
  0:1 (8.)   Pach (Mitas)
  0:4 (9.)   Rodenfels
  1:4 (30.) Danner (Döhring)
  2:4 (36.) Albrecht (Joner)

Strafzeiten: Baden Hawks 6, ESG Weil am Rhein 0