Verkehrte Welt bei der ESG Weil am Rhein: damit die in Ligaspielen selten zum Einsatz kommenden Cracks Spielpraxis bekommen, entschied sich Coach Schulemann vor dieser Begegnung dafür, die Formationen komplett umzukrempeln und setzte außerdem über die volle Spieldistanz auf Ersatzkeeper Specht. Helmich bedankte sich noch im ersten Durchgang mit dem Führungstreffer zum 2:1 für das in ihn gesetzte Vertrauen.

Doch nun in chronologischer Reihenfolge: Gegen ein ESG Team, indem Neuzugang Mares sowie Rückkehrer Ziegler ihr Debüt gaben, starteten die personell sowie auch qualitativ gegenüber der Vergangenheit verbesserten Baden Hawks furios und düpierten die zunächst allzu sorglos-offensiv agierenden Critters nach bereits 2 Minuten. Etwas später konnte Rodenfels ein Zuspiel von Schmiedle aus kurzer Distanz zum Ausgleich verwerten, ehe in derselben Spielminute Helmich aus spitzem Winkel erfolgreich war. Es gab in der Folgezeit noch eine Fülle weiterer hochkarätiger Chancen für die ESG, jedoch war Eißer im Tor der Gäste stets auf dem Posten.

Als nach dem Seitenwechsel Würger mit einem fulminanten Schuß das 3:1 erzielte dachten wohl alle, daß dieser Abend für die ESG trotz der riskanten Aufstellung erfolgreich zu Ende gehen würde. Aber vielleicht war es gerade diese verfrühte Sicherheit, die den roten Faden im Spiel der Einheimischen reißen ließ. Immer mehr gewannnen die Freiburger die Oberhand und mit einem Doppelschlag nach der Hälfte des Spiels fuhren sie auch den Lohn für die optische Überlegenheit in dieser Phase ein.

Im Schlußdrittel zeigten sich die Critters wieder etwas geordneter, wobei nun allerdings die Grenzen einiger Spieler deutlich sichtbar wurden. Zunächst gelang beiden Teams nicht viel konstruktives, und so war es kaum verwunderlich, daß der erneute Führungstreffer der Critters aus einem kapitalen Fehlpaß in der Hawks-Hintermannschaft resultierte, den Schmiedle hellwach nutzte. Die nötige Sicherheit gab dieses Tor der Mannschaft allerdings nicht, und als zehn Minuten vor dem Ende Specht, dem der Trainingsrückstand deutlich anzumerken war, einen nicht allzu gefährlichen Schuß passieren ließ, war der Sieg bereits in weite Ferne gerückt. Zwar mühten sich die Critters weiterhin, den Siegtreffer zu erzielen, jedoch gelang dieser aus der Distanz drei Minuten vor dem Ende den Gästen. Specht agierte wiederum unglücklich, wurde in dieser Szene aber auch von seinen Vorderleuten sträflich im Stich gelassen.

Wenn in Wochenfrist die 3LEL-Punktrunde beginnt, wird sich sicherlich ein anderes Critters-Team präsentieren, insofern ist es nicht ausgeschlossen, daß der verpatzten Generalprobe eine gelungene Premiere folgt. Allerdings darf natürlich auch nicht vergessen werden, daß mit dem HC Piranhas im ersten Punktspiel ein deutlich schwererer Brocken auf die ESG wartet als es die Baden Hawks sind.

von Frank Schmiedle

Tore:
  0:1 (3.)   Döhring
  1:1 (9.)   Rodenfels (Schmiedle/Mares)
  2:1 (9.)   Helmich (Frielingsdorf)
  3:1 (25.) Würger (Helmich)
  3:2 (27.) Spindler
  3:3 (29.) Schmid (Weiss)
  4:3 (46.) Schmiedle
  4:4 (51.) Döhring (Halourka)
  4:5 (58.) Schuler

Strafzeiten: ESG Weil am Rhein 4, Baden Hawks 8