Erneut mit Rumpftruppe überzeugt

Gegen die Eagles geht beim 3-5(1-1,2-2,0-2) am Ende die Puste aus

(fs) Im letzten 3LEL-Punktspiel der Saison bei den bereits als Finalteilnehmer feststehenden Eagles aus Freiburg präsentierte sich die ESG nochmals sehr gut, auch wenn am Ende die Kräfte ausgingen und die Critters beim 3-5(1-1,2-2,0-2) nicht punkten konnten, sondern an einer weiteren Sensation knapp vorbeischrammten. Wie in dieser Spielzeit schon fast üblich hatten sich die krankheits- und verletzungsbedingten Absagen vor dem Spiel gehäuft, und so mußte das Team aus Weil einmal mehr mit nur 9 Feldspielern auskommen und dabei sogar noch auf 3 Leistungsträger mehr verzichten, als dies beim Spiel gegen die EHF Freiburg der Fall gewesen war. Interessant war zu sehen, daß das Zusammenwirken der Truppe wiederum in einer Situation, in der der Gegner übermächtig und die Lage nahezu aussichtslos schien, prächtig funktionierte.

Schon in der Anfangsphase wurde der Aufbau der Freiburger meist erfolgreich gestört, und an der eigenen blauen Linie gab es für die bekannt spielstarken Stürmer der Eagles oft kein Durchkommen. Vielmehr staunte man, daß auch die ESG sich immer wieder gefährlich vor des Gegners Tor in Szene setzen konnte. In der Defensive harmonierten die Verteidigerpaare Förg-Daubmann und Damal-Ziegler gut, und auch das Zusammenspiel mit den Offensivkollegen klappte hervorragend. So kam es, daß vor allem Parisi, Fen und Ilgner immer öfter mit der Scheibe vor dem Kasten der Gastgeber auftauchten. In Spielminute 6 war es dann Parisi, der mit einem zentral auf das Tor und noch nicht einmal besonders hart geschossenen Schlenzer die Führung erzielte. Alexander Hildwein im Tor der Breisgauer sah bei diesem Treffer noch älter aus, als er ohnehin schon ist. Doch seine Vorderleute halfen ihm und bügelten seinen Fauxpas umgehend wieder aus, indem sie in Person von Ralf Widmann kurz darauf den Ausgleich besorgten.

Wer nun gedacht hatte, daß das Spiel seinen prognostizierten Verlauf nehmen und der haushohe Favorit davonziehen würde, sah sich getäuscht. Die Critters blieben stets gefährlich, und als im zweiten Abschnitt etwas mehr als 5 Minuten gespielt waren, setzte sich der über die ganze Spielzeit von den Eagles nie in den Griff zu bekommende Ilgner auf der rechten Seite durch und bediente mustergültig den sträflich vor dem Tor allein gelassenen Fen - und dieser ließ sich die Chance nicht entgehen, für die erneute Führung seiner Mannschaft zu sorgen. Kurz darauf brachte wiederum das Zusammenspiel Ilgner-Fen gar das 3-1, und der Gesichtsausdruck so manchen Gegenspielers verriet in dieser Phase eine Mischung aus Ungläubigkeit und geballtem Unmut.

Doch dann machte man den Kontrahenten mit einem mißlungenen Aufbaupaß selbst wieder stark. Die Eagles fingen die Scheibe noch vor Überschreiten der blauen Linie ab und hielten sie in der Verteidigungszone der Critters. Die Übersicht ging innerhalb von Sekunden mehr und mehr verloren, und schließlich war es der von den EHF Freiburg zu den Eagles gewechselte Samendinger, der den Anschluß markierte. Dieser Treffer rüttelte die Freiburger wach, denen in der Folge wesentlich mehr gelang als in der ersten Hälfte des Spiels. Erneut Samendinger besorgte dann noch vor der zweiten Drittelssirene den Ausgleich. Das Signal zur Pause hatte es dann in sich. Es gab unmittelbar vor der Pause lautstark artikulierte Unstimmigkeiten bzgl. der noch zu absolvierenden Spielzeit. Die Eagles machten Druck und waren bemüht, noch vor dem nach Meinung von Critters-Coach Schmiedle bereits erreichten Ende des mittleren Spielabschnitts den Führungstreffer zu erzielen. Und sie erzielten ihn auch - jedoch erst zu einem unumstritten regulären Zeitpunkt, nämlich in der ersten Minute des Schlußdurchgangs.

Es kam dann, wie es kommen mußte: die verständlicherweise nachlassenden Kräfte der arg dezimierten Critters (am Ende nur noch mit 8 Feldspielern, weil Frielingsdorf aus disziplinarischen Gründen vorzeitig zum Duschen geschickt worden war) ließen ein erneutes Drehen des Spiels nicht mehr zu, und als man das 3-5 hinnehmen mußte, war das Spiel entschieden. Trotzdem verkauften sich die Spieler aus dem Dreiländereck bis zur letzten Sekunde hervorragend, und am Ende einer bzgl. der Tabellensituation für beide Teams gänzlich unbedeutenden Partie konnte man sich nur schwer des Eindrucks erwehren, daß trotz der knappen Niederlage die Critters das Team waren, das mit seiner Leistung zufriedener sein konnte.

Tore:
  0-1 (6.)   Parisi
  1-1 (9.)   Ra.Widmann (Zähringer/Klinke)
  1-2 (25.) Fen (Ilgner)
  1-3 (30.) Fen (Ilgner)
  2-3 (34.) Samendinger (Schüssler)
  3-3 (38.) Samendinger (te Poel)
  4-3 (41.) Zähringer (Schwark)
  5-3 (49.) Klinke (Zähringer/Ra.Widmann)

Strafminuten:
Eagles Freiburg 8, ESG 2



letzte Änderung: 21.2.04