Sensationeller Punktgewinn gegen den Meister
Critters erkämpfen mit der besten Saisonleistung
gegen die EHF Freiburg ein verdientes 3-3(0-0,1-2,2-1)-Remis
(fs)
Ausgerechnet im vermeintlich schwersten Saisonspiel beim
Meister und Tabellenführer EHF Freiburg holte die
ESG Weil am Rhein ihren ersten Punkt in der laufenden
3LEL-Vorrunde. Die nach wie vor ersatzgeschwächten
Critters waren mit nur 9 Feldspielern angetreten,
die sich über die kompletten 60 Minuten hinweg
wieder und wieder beherzt in Szene setzen konnten,
und auch Torhüter Schmidt war an diesem Abend
ein toller Rückhalt seines Teams.
Von Beginn an ging das Tabellenschlußlicht gegen
den Gastgeber EHF Freiburg dynamisch und engagiert
zu Werke. Wer gedacht hatte, es sei nur eine
Frage von Minuten oder gar Sekunden, bis die
Favoriten in Führung gehen würden, rieb sich
verwundert die Augen. Hatten die Einheimischen
in den ersten Minuten noch ein leichtes optisches
Übergewicht, so erspielten sich die Critters
mit zunehmender Dauer mehr und mehr Torgelegenheiten,
die allerdings zunächst nicht verwertet werden
konnten. Die Angriffe der ESG vermieden jedoch
naturgemäß einen zu starken Druck in der Defensive,
und die drei Verteidiger Pach, Robinson und
Ziegler waren stets zur Stelle, wenn sie
dennoch gefordert
wurden. Dies war vor allem dann der Fall, wenn
der Meister seine Angriffe über den
Regionalliga-erfahrenen Klein lancierte.
Doch da war ja auch noch Thorsten Schmidt im
Tor der Critters, der im ersten Abschnitt alles
hielt, was auf seinen Kasten kam. Selbst als
der Gegner in einer Spielsituation zweimal
nahezu ungehindert nachschießen konnte,
ließ sich Schmidt nicht überwinden, und
so sah man nach torlosem erstem Drittel,
in dem die ESG insgesamt gesehen wohl sogar
das bessere Team
gestellt hatte, in der Pause zerknirschte
EHF-Gesichter.
Nach dem Seitenwechsel klappte es dann
doch mit dem Führungstreffer für den Tabellenführer,
als ein Schuß von Klein seinen Weg in die Maschen
fand. Befürchtungen, die
Critters könnten bereits dem hohen Tempo,
das sie von Beginn an vorgelegt hatten,
Tribut zollen müssen und mehr und mehr
einbrechen, erwiesen sich jedoch in der Folge als
unbegründet. Das Team von Trainer Schmiedle
zeigte sich komplett unbeeindruckt und drückte
selbst weiterhin aufs Gas. Es gab nun Torchancen
auf beiden Seiten, und die Zuschauer konnten
sich über ein abwechslungsreiches Spiel freuen.
Als Robinson sich sehr zur Freude "seiner"
recht zahlreich mitgereisten Fans einmal beherzt
und erfolgreich gegen gleich drei Kontrahenten
durchsetzte, scheiterte er zwar im Abschluß an
Bensedira im EHF-Kasten, doch noch ehe die
gegnerische Verteidigung ihre Konfusion wieder
hatte auflösen können, stand Robinson schon wieder
an der blauen Linie bereit, um die Scheibe
anzunehmen - und diesmal saß sein Schuß.
Auch der erneute Rückstand knapp sechs Minuten
später führte nicht zum Bruch im Spiel der
ESG, die unbeirrt das Etappenziel
"erneuter Ausgleich" in Angriff nahm.
Als Ilgner bereits allein durchgebrochen war,
wurde er durch eine krasse Fehlentscheidung des
ansonsten souveränen Referees gestoppt, der den
Gästen einen klaren Vorteil abgepfiffen hatte,
um eine Strafzeit gegen die Breisgauer zu
verhängen.
Auch wenn der Schlußabschnitt zunächst mit
einem Pfostenknaller von Klein begann und
die EHF stets gefährlich blieb, war
vom Kräfteverschleiß der Critters nur wenig
zu sehen. Wieder und wieder tauchten die
Stürmer Ilgner, Förg, Frielingsdorf, Goppe,
Parisi und Fen vor dem vielbeschäftigten
Bensedira auf, und schließlich blieb es Fen
vorbehalten, sein Team mit einem
platzierten Schlenzer ins kurze obere
Toreck auch auf dem Papier
wieder auf Kurs zu bringen. Die Freude
bei den Gästen wurde noch größer, als
Ziegler nach einem Sololauf seine überragende
Leistung in diesem Spiel mit dem Treffer
zur erstmaligen Critters-Führung krönte.
Daß die EHF einige Minuten vor dem Ende
noch zum Ausgleich kam, konnte die ESG
an diesem Abend nicht erschüttern. Auch
ein Vertreter der EHF gab nach dem Spiel
zu Protokoll, daß die Critters am Ende
dem Siegtreffer näher gewesen seien als der
Meister. Die Freiburger werden das
Unentschieden trotz des Verlusts
der weißen "Punktekonto-Weste"
aufgrund ihres komfortablen Vorsprungs
verschmerzen können. Die ESG hingegen
nimmt von diesem Spiel aus Mulhouse eine
ordentliche Portion Selbstvertrauen mit,
sowie auch die Gewißheit, selbst in dieser
schwierigen 3LEL-Saison am Ende mit Sicherheit
nicht mit leeren Händen dazustehen.
Tore:
Strafminuten: |
letzte Änderung: 2.2.04 |
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