Sieg in letzter Minute

Die Critters zeigen im Punktspiel bei den Rockets Nervenstärke
und entscheiden die Partie mit 3-2 (1-0,1-1,1-1) für sich

(fs) Im letzten Spiel des Jahres 2004 bei den Freiburg Rockets konnte die ESG durch einen 3-2 (1-0,1-1,1-1)-Sieg ihr Punktekonto um zwei Zähler aufstocken und in der Tabelle um einen Platz auf Rang 4 vorrücken. Nach dem 2-2-Ausgleichstreffer der Raketen hatte eigentlich alles schon auf eine Punkteteilung hingedeutet, als sich Schwarz in der letzten Spielminute auf der linken Seite engagiert durchsetzte und den zentral mitgelaufenen Goppe bediente, der dann mit einem trockenen Schuß ins linke Eck doch noch den Sieg für sein Team sicherte.

Die Critters waren mit einer Rumpftruppe nach Freiburg gefahren, aber dennoch gewillt, dem ebenfalls dezimierten Schlusslicht die Punkte abzuluchsen. Doch schon vor Spielbeginn zeigte sich, dass Rockets-Organisations-Fuchs Bührer auf die jüngsten Niederlagen mit einen gekonnten Griff in die Trickkiste reagiert und einige zusätzliche Gastspieler (u.a. den in der Freiburger Hockeyszene bestens bekannten Fritz Adler) aus dem Hut gezaubert hatte. Man war sich dessen bewußt, dass dies die Aufgabe für die Gäste ebensowenig einfacher machen würde wie die Tatsache, dass die Einheimischen sieben Spieler mehr aufgeboten hatten als man selbst. Und dennoch war die Zielvorgabe klar - zwei Punkte sollten an diesem Abend her, egal wie.

Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel mit offenem Visier, bei dem zwangsläufig viele torgefährliche Situationen entstanden. Welches Team sich nun die zahlreicheren und/oder qualitativ besseren Torchancen erspielte ist bei solchen Spielen immer schwer objektiv zu beurteilen und erfahrungsgemäß gehen die Ansichten in den verschiedenen Lagern in diesem Punkt dann weit auseinander. Wir wollen uns trotz des eindeutigen Vorhandenseins einer Meinung seitens der ESG nicht weiter mit der entsprechenden Diskussion befassen, sondern uns darauf beschränken, über die Fakten zu berichten. Und zu diesen gehörte leider, dass die ESG kurz vor Ende des ersten Drittels mit Ziegler einen ihrer ohnehin nur vier Verteidiger verlor. Für den aus beruflichen Gründen zum Jahresende ausscheidenden Ziegler war es sowieso eine Art "Abschiedsspiel" gewesen, und dieses hatte durch eine Verletzung, die sich später als Schultereckgelenk-Sprengung mit einem gerissenen Band herausstellen sollte, ein zu frühes Ende genommen.

Dies war einer von mehreren widrigen Umständen, mit denen die ESG an diesem Abend zu kämpfen hatte. Die damit verbundene Umstellung tat dem Spiel der Critters nicht gut, und auch dass einige weitere Spieler angeschlagen waren wurde mehr und mehr deutlich. Beruhigend war hingegen zunächst, dass Zimmerli im ersten Spielabschnitt mit schönem Schuss die 1-0-Führung für sein Team erzielt hatte. Nachdem Sterkle, der in den Anfangsjahren auch schon für die ESG aktiv gewesen war, augeglichen hatte, sorgte Parisi aus dem Gewühl heraus dafür, dass die Critters doch wieder eine Führung mit in die zweite Drittelspause nehmen konnten.

Dass die Drittelspausen aufgrund der verkürzten Spielzeit mit zwei bzw. drei Minuten ihren Namen kaum verdienten, bereitete den Critters aufgrund ihrer angespannten Personalsituation diesmal besondere Sorgen. Und nachdem Kammerdiener ca. 10 Minuten vor Schluss der erneute Ausgleich gelungen war, schwante den Gästen Übles. Als die insgesamt bemühten, aber leicht überforderten Schiedsrichter der ESG dann noch einen mehr als glasklaren Penalty verweigerten, schien alles darauf hinzudeuten, dass es mit dem angestrebten Ziel "zwei Punkte" an diesem Abend nichts werden würde. Doch dann setzten wie bereits erwähnt kurz vor Schluss der in die Verteidigung gerückte Schwarz und Goppe im Zusammenspiel ein Highlight, das vom Siegtreffer gekrönt war und aus ESG-Sicht doch noch ein Happy End brachte. Das Tor fiel so spät, dass den Rockets kaum mehr Zeit blieb zu reagieren. Das Herausnehmen des Torhüters hätte fast noch zum 4-2 für die Critters geführt, doch muss man einräumen, dass das wohl wirklich des Guten zuviel gewesen wäre.

Bei der ESG kann man sich nun darüber freuen, dass man allen Schwierigkeiten und Hindernissen zum Trotz am Ende Nervenstärke beweisen und zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ein knappes Spiel zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Bei wohlwollender Betrachtung kann man dies durchaus als Zeichen eines gut funktionierenden Teams werten, und so können die Critters trotz der durchwachsenen spielerischen Leistung zu Weihnachten und überhaupt in den vier Wochen, die bis zum nächsten Spiel vergehen werden, recht zufrieden auf das in der ersten Saisonhälfte Erreichte zurückblicken - natürlich nicht ohne sich für die zweite Hälfte vorzunehmen, ähnlich oder noch besser aufzutreten und abzuschneiden.

Tore:
  0-1 (7.)    Zimmerli (Schmiedle)
  1-1 (27.)  Sterkle (Lorek)
  1-2 (37.)  Parisi (Zimmerli)
  2-2 (49.)  Kammerdiener (Adler/Rinklin)
  2-3 (60.)  Goppe (Schwarz)

Strafminuten:
Freiburg Rockets 12, ESG 6



letzte Änderung: 19.12.04