Knappe Niederlage bei den Eagles

Die Eagles Freiburg revanchieren sich für die Hinspiel-Niederlage
und behalten mit 3-2 (2-0,0-1,1-1) diesmal das bessere Ende für sich

Hatte das ursprünglich anders geplant: Eagles-Stürmer Leichsenring (Foto: Jochen Pach)

(fs) Trotz einer über weite Strecken gute Leistung unterlag die ESG am Ende eines überdurchschnittlichen 3LEL-Spiels bei den Eagles Freiburg knapp mit 2-3 (0-2,1-0,1-1). Die Breisgauer konnten sich somit für die ihrerseits erlittene knappe Hinspiel-Niederlage revanchieren, und zwar mit dem selben Ergebnis, weshalb der direkte Vergleich der einzigen beiden verbliebenen 3LEL-Gründungsmitglieder in dieser Saison absolut ausgeglichen ausfällt. Und es gab noch eine Parallele zum ersten Aufeinandertreffen vor zwei Monaten in Basel: in beiden Partien gingen die Eagles mit 2-0 in Führung, und wie beim Heimspiel kämpften die Critters sich auch diesmal wieder heran und glichen zum 2-2 aus. Schade nur aus ESG-Sicht, dass der Siegtreffer diesmal eben dem Gegner gelang und man deshalb knapp geschlagen ohne Punktgewinn die Heimreise antreten musste.

Vor Spielbeginn bildete vor allem die Defensivabteilung das Sorgenkind der ESG, weil in diesem Bereich etliche Stammkräfte ersetzt werden mussten. Youngster Ilgner rückte deshalb in die Verteidigung und lieferte dort ein bärenstarkes Spiel. Insgesamt stand die ESG zu Beginn kompakt, blieb aber in ihren Angriffsbemühungen im ersten Drittel völlig harmlos. Anders die Eagles, die gleich zu Beginn zeigten, dass sie durchaus gewillt waren, hier den Sieg zu erzwingen. Und so war es nicht unverdient, dass es bereits zur ersten Drittelspause 2-0 für die Gastgeber stand. Beim ersten Treffer hatten die Critters in der eigenen Zone zuviel riskiert und vollkommen unnötig die eigentlich gut kontrollierte Scheibe in der Gefahrenzone an den Gegner verloren. Aus dem Gewühl heraus schaltete Schubmann am schnellsten und schoss links oben zur Eagles-Führung ein. Vor dem zweiten Tor hatte sich Samendinger gekonnt durchgesetzt, bevor Leichsenring die Scheibe im Nachsetzen im ESG-Gehäuse unterbrachte. Senn war bei beiden Treffern machtlos und hielt ansonsten gewohnt souverän, was die Adler auf sein Tor brachten.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Critters dann auf einmal agiler und druckvoller nach vorne, ohne allerdings hinten größere Lücken entstehen zu lassen. Als Folge davon wurde dem Kontrahnenten der Schwung genommen und die eigenen Torgelegenheiten häuften sich. Und nach etwas mehr als drei Minuten war es dann soweit: Zimmerli passte in den Rücken der Verteidigung, wo der heraneilende Schmiedle zwar bedrängt wurde, aber dennoch per Direktschuss flach ins Tor traf. Ermöglicht hatte diese Angriffskombination der "Aushilfs-Verteidiger" Ilgner mit einem Aufbaupass über die halbe Spielfläche. Auch wenn der dafür fällige Scorerpunkt auf dem Weg zum offiziellen Spielberichtsbogen irgendwie verloren ging, war es eine sehenswerte Aktion des 17-jährigen ESG-Spielers. Dass das Schiedsrichtergespann nicht alle Scorerpunkte registriert hat, das kann man ihnen nun wirklich nicht ernsthaft zum Vorwurf machen - dass die nicht sonderlich regelfest wirkenden Referees allerdings offensichtlich auch von der Tatsache, dass die (zudem noch völlig falsch angewendete) Regel bzgl. "Zweilinienpass" schon vor etlichen Jahren abgeschafft worden ist, noch nichts mitbekommen hatten, verwunderte im Lager der Critters doch ein wenig.

Dennoch sahen die Zuschauer in der Folge ein unterhaltsames Spiel mit Torraumszenen auf beiden Seiten. Insbesondere Critters-Stürmer Zimmerli drehte nun auf, zeigte ein nahezu perfektes Forechecking und erarbeitete sich auf diese Weise eine Reihe von hochkarätigen Möglichkeiten, die er jedoch zunächst nicht in Tore ummünzen konnte. Was ihm im Mittelabschnitt noch verwehrt geblieben war, gelang direkt nach Wiederbeginn. Erneut hatte der ESG-Stürmer dem Gegner die Scheibe abnehmen können, und sein fulminanter Schuss passte haargenau, so dass Hildwein im Tor der Eagles keine Abwehrchance blieb.

Bei den Gastgebern schien sich nun eine gewisse Nervosität breitzumachen, doch als noch etwas mehr als zehn Minuten zu spielen waren, gelangten sie im Anschluss an ein Bully in der eigenen Zone in Scheibenbesitz und setzten blitzschnell zum Konter an - die resultierende 2-1-Situation schlossen sie gekonnt ab. Als Torschütze dieses schön herausgespielten Treffers durfte sich Zähringer feiern lassen. Das Team der ESG gab nicht auf und versuchte, nochmals einen zählbaren Gegenschlag anzubringen. Doch nun wirkten die Eagles wieder sicherer, und zudem machte sich der Kräfteverschleiss bei den nur mit zwei Formationen angetretenen Gästen doch deutlich bemerkbar. Als dann kurz vor dem Ende mit Zimmerli auch noch der Schlüsselspieler der Critters die einzige Strafzeit in diesem im grossen und ganzen sehr fairen Spiel erhielt, da sanken die Aktien der Critters weiter. Kurz darauf ertönte die Schlussirene und hinterließ bei den Critters doch sehr gemischte Gefühle. Zum einen konnte man auf die mit dezimierter Truppe gezeigte Leistung stolz sein, doch auf der anderen Seite war man natürlich enttäuscht, weil man am Punktgewinn, der für die Situation in der Tabelle sehr wichtig gewesen wäre, so knapp vorbeigeschrammt war.

Wer die die ESG kennt, weiss, dass diese sich mit der Niederlage nicht lange aufhält, nun nach vorne blickt und die Ärmel hochkrempelt, um auch in den folgenden Spielen eine gute Figur abzugeben. Die nächste Partie steht in zwei Wochen an, wenn die momentan an der Tabellenspitze thronenden Baden Hawks nach Basel kommen, um erstmals im Rahmen eines 3LEL-Punktspiels ihre Visitenkarte bei den Critters abzugeben. Aufgrund der Konstellation der Tabelle wird auch dies sicherlich wieder eine schwierige, aber gleichzeitig auch sehr interessante Aufgabe für das Team aus Weil werden.

Tore:
  1-0 (10.)  Schubmann (Ra.Widmann)
  2-0 (12.)  Leichsenring (Samendinger)
  2-1 (24.)  Schmiedle (Zimmerli)
  2-2 (41.)  Zimmerli
  3-2 (49.)  Zähringer (Schubmann)

Strafminuten:
Eagles Freiburg keine, ESG 2



letzte Änderung: 22.1.05