ESG kommt in Stuttgart unter die Räder bzw. Rollen

22-1 (4-0,6-0,5-1,7-0) wäre ein gutes Ergebnis -
wenn die Critters das Heimteam gewesen wären

(fs) Die ESG verlor auch das DIHL-Rückspiel gegen den EC Stuttgart hoch mit 22-1 (4-0,6-0,5-1,7-0). Die Vorzeichen waren dabei schon vor Spielbeginn denkbar ungünstig. Da in der DIHL nicht nur, aber eben auch die Critters nicht von dem Phänomen verschont bleiben, daß die Anzahl der zur Verfügung stehenden Spieler bei Heimspielen in der Regel höher als bei Auswärtsspielen ist (und in etwa linear mit der Entfernung des Austragungsorts abnimmt), war schon frühzeitig klar, daß etliche Leistungsträger beim Auftritt der ESG in der Landeshauptstadt nicht zur Verfügung stehen würden. Die Stuttgarter hingegen zogen ihrerseits noch den einen oder anderen Spieler aus dem Ärmel, für den vor Wochenfrist der Weg nach Freiburg zu den Auswärtsspielen des EC auch noch eine unüberwindbare Hürde dargestellt hatte. So hatte man beispielsweise neben dem dreifachen Torschützen Westerkamp in Glenser diesmal auch den zweiten Deutsch-Kanadier mit dabei.

Für die verbliebenen Spieler der Critters sowie die Neulinge Mosimann und Lehmann, die beide ihre ersten DIHL-Partien überhaupt bestritten, war also von Anfang an klar, daß die Mission "keine 20 Gegentreffer" an diesem Abend besonders schwer zu erfüllen sein würde. Drei Minuten hielten sich die Critters schadlos, doch nach weiteren sieben Sekunden zappelte die Scheibe erstmals im Netz. Als dann kurz darauf noch Verteidiger Witzig verletzt ausfiel, war das ein weiterer schwerer Schlag für die Critters. Ab Mitte des zweiten Spielabschnitts mußten die Gäste zu allem Überfluß auch noch für zehn Minuten auf Kellner verzichten, dessen Drang zum Austauschen von Argumenten beim Schiedsrichtergespann zwischenzeitlich nicht so ganz extrem gut angekommen war. Die ständigen Umstellungen in dieser Phase brachten Hektik in das Team der Critters, und sie müssen sich wohl den Vorwurf gefallen lassen, daß es viel zu lange dauerte, bis sie ihre Ordnung wiedergefunden hatten. Die Stuttgarter sagten in dieser Phase recht regelmäßig "danke". Urs-Peter Häss im ESG-Gehäuse konnte einem leid tun, denn er hielt, was zu halten war, doch die Gegner kamen einfach zu oft und zu frei zum Schuß.

In der zweiten Spielhälfte fiel wie schon so oft in der Vergangenheit bereits sehr früh, in diesem Fall nach zwölf Sekunden, ein Tor. Das Ungewöhnliche daran war, daß das Spielgerät diesmal im Tor der Stuttgarter lag. Nach gewonnenem Bully hatte sich Fen die Scheibe geschnappt und am Stuttgarter Keeper Bertet vorbei ins lange Eck geschossen. Bertet hatte zu diesem Zeitpunkt damit eine Save-Quote von mageren 66%, doch im Laufe des Spiels gelang es ihm, diese mit der einen oder anderen Abwehrtat noch etwas zu verbessern. Die Critters suchten ihr Heil nämlich fortan mit zunehmender Häufigkeit in der Offensive. Schade aus Weiler Sicht, aber nicht unbedingt überraschend war dabei, daß sie es dort nicht fanden. Zwar ergaben sich noch einige Torchancen, richtig zwingend waren aber nur ganz wenige davon. Das Schlimme daran: mehrfach verloren die Critters die Scheibe in der Vorwärtsbewegung und waren dann nicht rechtzeitig zurück vor dem eigenen Tor. Die Hausherren nahmen's mit Wohlgefallen zur Kenntnis und probierten gerne aus, welchen Zahlenbereich die vermutlich aus den 70er Jahren stammende Anzeigentafel zu verkraften imstande war.

Zum Schluß schwanden bei den Gästen Kräfte und Konzentration, und da die Gastgeber ihre Linie sehr konsequent bis zur Schlußminute durchzogen, erhöhte sich die Anzahl der Treffer pro Zeiteinheit nochmals, wobei Häss meist machtlos war. Die Spieler der ESG nahmen es dennoch mit Humor und konnten nach der Schußsirene neidlos anerkennen, daß -auch wenn man sich das Leben teilweise selbst schwer gemacht hatte- das eigene Leistungsvermögen an diesem Tag einfach nicht ausreichte, um gegen eine routinierte und zielgerichtet agierende Stuttgarter Mannschaft ein wirklich gutes Ergebnis zu erreichen. Der EC Stuttgart ist in dieser Verfassung hingegen sicherlich ein heißer Kandidat auf ersten Platz in der Vorrundengruppe Südwest.

Tore der ESG Weil am Rhein:
10-1 (25.) Fen

Strafminuten: EC Stuttgart 2, ESG 0 + 10 Diszplinar (Kellner)



letzte Änderung: 30.5.04