Gute ESG-Leistung - solange die Kraft reichte

Die ESG sieht das 2-17 (0-2,0-3,0-6,2-6)
mit einem lachenden und einem weinenden Auge

(fs) Auch im letzten DIHL-Vorrundenspiel 2005 der ESG in Freiburg gegen die Schwenninger Power Wings setzte es nochmals Gegentore satt für die Critters. 2-17 (0-2,0-3,0-6,2-6) aus Sicht der gastgebenden ESG hiess es am Ende, und dennoch war einiges anders gewesen als in den drei zuvor ausgetragenen Begegnungen.

Zum Bestreiten eines Inline Hockey Spiels in der DIHL benötigt man einen (bzw. im Laufe des Spiels meist mehrere) Puck(s), eine Spielfläche, einen Schiedsrichter, zwei Umkleidekabinen, einen Punktrichter, einen Sanitäter, zwei Tore und - ach ja, genau: Hockeyspieler werden auch noch benötigt! Exemplare dieser Spezies konnte die ESG bei diesem Heimspiel nur sehr spärlich aufbieten. Neben den Torhütern Senn und Häss waren mit Kraus, Kunz, Fen, Kupka, Schmiedle und Kellner ganze sechs Feldspieler zugegen. Die Critters gaben sich kreativ, machten aus der Not eine Tugend und funktionierten Urs-Peter Häss kurzerhand zum Stürmer um. Der ESG-Keeper machte seine Sache alles andere als schlecht, und auch seine Teamkameraden standen am Anfang sehr gut. Dass die Schwenninger das klar überlegene Team stellten, überraschte wohl niemanden - dass es zur ersten Pause nur 0-2 und zur Halbzeit nur 0-5 stand, hingegen verwunderte auf den ersten Blick schon.

Der Grund bestand weitestgehend darin, dass das Rumpfteam der ESG als Mannschaft hervorragend funktioniert hatte und die Räume vor dem eigenen Tor tatsächlich wie geplant konsequent eng gemacht wurden. Dies war nicht in jedem der bisherigen Spiele der Fall gewesen, und es zeigte sich einmal mehr, wie grundlegend sich dieser Aspekt auf das Spielresultat auswirkt. Auch für die Offensive erwies sich die defensive Grundhaltung keinesfalls als Nachteil. Im Vergleich zu den ersten drei DIHL-Partien waren die gefährlichen Szenen vor dem gegnerischen Tor deutlich zahlreicher. Zählbares sprang in den ersten beiden Abschnitten allerdings nicht heraus.

Nach dem Seitenwechsel sollte sich dies alles ändern. Die Kräfte der dezimierten ESG-Truppe schwanden, man kam nun immer öfter den berühmten Schritt zu spät. Die Schwenninger nutzten dies zunächst dankbar, effizient und mit Klasse zu nicht weniger als fünf Treffern innerhalb von 4 Minuten. Im letzten Abschnitt schienen sich die Critters dann zunächst nochmals gefangen zu haben (oder liessen es die Schwenninger nur lockerer angehen?) und die Gastgeber durften sogar als erste in diesem Durchgang jubeln. Kunz hatte seine guten DIHL-Auftritte in seiner ersten Saison im ESG-Trikot aus spitzem Winkel mit dem ersten Critters-Treffer gekrönt. Nach drei weiteren Treffern des SERC war auch Spielertrainer Schmiedle nach sehenswertem Solo erfolgreich - das war zwei Minuten vor dem Spielende. Doch das war leider nicht der Schlusspunkt, denn in den verbleibenden 113Sekunden trafen die Schwaben noch drei Mal ins Critters-Tor und schraubten das Ergebnis so auf den Endstand von 2-17.

Am Ende konnte man sich über die erste Spielhälfte freuen, musste sich aber gleichzeitig darüber ärgern, dass man den Lohn für die gute Arbeit in Form eines guten Ergebnisses aufgrund einer an diesem Tag zu dünnen Spielerdecke nicht einfahren konnte. Am Ende der Vorrunde weist die ESG ein Torverhältnis von 4-60 auf, was im Durchschnitt exakt einem eigenen Tor bei 15 Gegentreffern pro Spiel entspricht. Da man sich aus Personalmangel kurzfristig dazu entschloss, auf die Teilnahme am Viertelfinalturnier zu verzichten, ist die DIHL-Saison 2005 für die Critters damit beendet.

Tor der ESG Weil am Rhein:
 1-11 (37.) Kunz
 2-14 (47.) Schmiedle

Strafminuten: ESG 6, Schwenninger ERC 4



letzte Änderung: 12.6.05