Taktische Glanzleistung zum Saisonabschluß
Es war der Vergleich David gegen Goliath - auf der einen Seite
die Mannschaft des EHC Rottweil, die durch und durch mit letztjährigen
Regionalligaspielern bestückt war und auf der anderen Seite das im
Laufe der Saison personell sowie sportlich zuweilen doch arg
gebeutelte Team I der ESG Weil am Rhein. Auch diesmal konnte
Spielertrainer
Schmiedle aufgrund der kurzfristigen Absagen von Ottstadt und
Albrecht nur auf 8 gesunde Feldspieler zurückgreifen. Durch das
Mitwirken des Herrischrieder Jungverteidigers Pankratz kam man
dann immerhin auf beinahe zwei Blöcke. Auch der EHC Rottweil
war mit einer Rumpftruppe angetreten - die jedoch hatte es in sich,
spielten dort doch mit den Gebrüdern Neher und Popp drei Akteure,
die zur Zeit einen Teil ihrer Brötchen als Eishockeyspieler
in der Baden-Württemberg-Liga beim TV Pforzheim verdienen.
Bereits in den Anfangsminuten wurden die Defensivkünste der
Spieler aus Weil am Rhein pausenlos beansprucht. Die Mannschaft
aus Rottweil legte ein Tempo vor, wie es die ESG wohl noch nie
zuvor erlebt hatte. Der wiedergenesene Torhüter Nagel stand unter
Dauerbeschuß
und mußte dann nach 5 Minuten zum ersten Mal hinter sich greifen,
nachdem ihm ein Schuß des Gästeverteidigers Marquardt über die
Kelle rutschte. Doch weder der sehr gut haltende Nagel noch seine
Vorderleute ließen sich durch diesen Treffer beeindrucken, sondern
spielten in der Defensive sehr diszipliniert, wodurch für den
Gegner die Räume eng wurden. Weitere Gegentreffer konnten dann
zunächst auch vermieden werden, ehe Ewald Neher in der 14.Minute
auf einmal freistehend vor dem Tor der Critters einen Abpraller
auf den Schläger bekam und sich diese Chance zum Torschuß nicht
entgehen ließ.
Hin und wieder hatte es auch einige Entlastungsangriffe der Critters
gegeben, aber erst 2 Minuten vor der Pausensirene sprang auch etwas
Zählbares heraus, als Fendrich eine 2-1 Situation mit einem Schuß
ins linke obere Toreck zum auch ESG-Sicht etwas schmeichelhaften
1:2-Drittelsergebnis abschließen konnte.
Auch im zweiten Drittel änderte sich nichts am Übergewicht der
brilliant zusammenspielenden Rottweiler. Und auch in diesem
Durchgang trafen sie jeweils in der 5. und 14. Minute. Beide
Male war der herausragende insgesamt 5-fache Torschütze Ewald
Neher Vollstrecker. Da bis zur Drittelspause durch Schäfer noch
ein weiterer Treffer von den Schwaben erzielt wurde, ging es
mit dem Resultat von 1:5 zum zweiten Mal in die Kabine.
Im letzten Abschnitt zeigte sich, daß der Kräfteverschleiß bei
beiden Mannschaften in den ersten beiden Dritteln doch enorm
gewesen war. Auch bei den Spielern aus Rottweil schlichen sich
nun Unachtsamkeiten ein, so daß die ESG vermehrt zu Kontern kam.
Die beiden aussichtsreichsten davon vergab Schwarz, der an diesem
Tag kein Glück im Abschluß hatte. Da die Critters in der Verteidigung
weiterhin taktisch geschickt und sehr stabil standen, hatten die
Rottweiler große Mühe, den Vorsprung ihrerseits weiter auszubauen.
Das dies dennoch gelang verdankten sie hauptsächlich Ewald Neher,
der von den Einheimischen aufgrund seiner läuferischen und
stocktechnischen Fähigkeiten nur selten zu halten war.
Das Endergebnis von 1:8 ist zwar deutlich, jedoch gilt es zu bedenken,
daß die Mannschaft aus Rottweil noch vor nicht allzu langer Zeit in
der Baden-Württemberg-Liga die meisten Spiele zweistellig zu gewinnen
pflegte und daß so gesehen dieses Ergebnis für das Team der ESG
einen großen Erfolg darstellt. So gab es denn am Ende auch ein
Kompliment von Gästetrainer Göhring, der den Critters bescheinigte,
ein gutes Team zu haben, das "taktisch und in Sachen Disziplin
eine hervorragende Leistung geboten hat."
von Frank Schmiedle Tore:
Strafzeiten:
ESG Weil am Rhein 4, EHC Rottweil 4
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letzte Änderung: 8.7.02 |
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